Crew:
Anne und Rolf V., Angelika und Helmut, Elisabeth und Rolf W., Käthe
Skipper: Rolf
W.
Die Bilder werden zum
Teil
durch "Anklicken" vergrößert.
Einige Bilder kommen noch
demnächst hinzu.
Vorbereitungen vor dem
Törn
Fragen
an Bobby Schenk
Am 14.4.2000 fliegen wir mit der Air France über Düsseldorf, Paris (Aufenthalt und Umsteigen), Los Angeles (Auftanken) nach Papeete (Tahiti).
1. Tag, Samstag, 15.4.2000Helmut
Im Hintergrund ist Tahiti zu sehen, vorne Moorea.2. Tag, Sonntag, 16.4.2000
Einfahrt zur Cook´s BayNach dem Badeaufenthalt fahren wir in die Cook´s Bay und gehen vor dem Bali Hai Club vor Anker. Dieses Hotel hieß früher Aimeo und wurde von dem bekannten Segelschriftsteller Karl Vettermann in seinem Buch "Hollingers Lagune" (spielt in der Cook´s Bay) verewigt.
3. Tag, Montag, 17.4.2000
4. Tag, Dienstag, 18.4.2000Moorea
5. Tag,
Mittwoch, 19.4.2000
Um 9 Uhr werfen wir den
Anker
vor dem Ort Fare auf Huahine in der Nähe eines verlassenen Bali Hai
Hotels. Beim anschließenden Baden und Schnorcheln finde ich eine
große Meeresschnecke.
Gegen Mittag gehen wir
wieder
mit dem Dingi an Land. Da im Dingi immer nur 4 Personen Platz haben,
müssen
wir zweimal fahren. Auf der ersten Fahrt geht Rolf W. das Benzin aus.
Nach
mühsamem Rudern und Nachtanken und einer kleinen Schadenfreude bei
mir falle ich bei der zweiten Fahrt beim Anlanden ins Wasser. Die
Strafe
folgt auf dem Fuß.
Wir machen eine Wanderung
durch Fare, einem sehr verschlafenen aber romantischen Ort und kleine
Einkäufe.
6. Tag, Donnerstag, 20.4.2000Huahine
7. Tag,
Freitag, 21.4.2000
Die letzte Nacht war sehr
unruhig, da sich der Wind ständig drehte und das Wasser kabbelig war.
Zudem war die Ankerkette, trotz Entlastung durch Tauwerk, sehr laut.
Rolf V. backt zum Frühstück
ein Brot. Dies macht er ab jetzt fast jeden Tag. Außerdem backt er
für nachmittags oft einen Kuchen.
10 Uhr: Anker auf. Der Anker
hat sich an einem Korallenstock festgehakt. Wir drehen das Boot um den
Anker und kommen frei. Um 11 Uhr fahren wir durch die Riffpassage mit
Kurs
auf Raiatea. Wind: S-E, Stärke 3-4. Dort legen wir um 15.30 Uhr an
einem freien Steg in Uturoa an. Zum einzigen Mal auf diesem Törn liegen
wir für eine Übernachtung an einem Steg, sonst haben wir nur
geankert. Nach einem Fußmarsch durch Uturoa "erntet" Rolf V. noch
einige Kokosnüsse in einem nahe gelegenen Garten.
8. Tag,
Samstag, 22.4.2000
Ein riesiges
Kreuzfahrtschiff
hat in unserer Nähe angelegt.
Wir kaufen in der Markthalle
ein Bündel frische Fische, die ich auf dem Steg ausnehme. Rolf V.
zersägt derweil die Kokosnüsse. Anschließend legen wir
ab und fahren innerhalb der Lagune nach Tahaa, der Nachbarinsel von
Raiatea.
Tahaa und Raiatea liegen zusammen in einer Lagune. Um 11.15 Uhr legen
wir
auf Tahaa in der VPM-Basis an und bunkern dort kostenlos Wasser. Nach
einer
Duschorgie unter dem Wasserschlauch auf dem Steg legen wir um 13 Uhr
wieder
ab und verlassen die riesige Lagune durch den Pass Paipai mit Kurs auf
Bora Bora. Zuerst 3-4, dann 4-5 Windstärken bringen uns schnell ans
Ziel. Um 17.15 Uhr machen wir an einer Muringtonne fest, direkt
vor
dem Yachtclub Bora Bora. Pünktlich zum Sonnenuntergang gegen 18.00
Uhr trinken wir den Sundowner in der Bar. Als Gäste des Clubs ist
die Muring und die Benutzung der Duschen kostenlos. Wir sind an diesem
Abend die einzigen Gäste.
Das Gebäude des Yachtclubs
ist, wie auch fast alle Hotels, in der traditionellen einheimischen
Bauweise
errichtet: Holzbalken, die Wände aus Palmwedel geflochten, das Dach
mit Bananenblättern gedeckt. An den Wänden und unter dem Dach
hängen dicht gedrängt Flaggen von durchgereisten Yachten. Das
Haus steht zum Teil auf Pfählen über dem Wasser. Darunter schwimmen
in einem abgezäunten Bereich einige Haie. So wird Zechprellerei durch
Sprung von der Veranda ins Wasser wirkungsvoll vermieden.
9. Tag, Sonntag, 23.4.2000Bora Bora
10. Tag,
Montag, 24.4.2000
Am Morgen fahren Rolf V. und
ich mit dem Dingi nach Vaitape zum Einkaufen. Um 11 Uhr verlassen wir
die
Muring vor dem Yachtclub. Wir wollen Bora Bora innerhalb der Lagune zu
etwa 2/3 im Uhrzeigersinn umrunden. Der Wind weht aus S-E mit Stärke
2-3.
Nach etwa einer Stunde
ankern
wir vor dem unbewohnten Motu Temahu im N-E von Bora Bora. Kaum
hält
der Anker, springt die Crew ins Wasser. Baden und Schnorcheln ist
angesagt.
Wir erkunden das Motu. Überall liegen Kokosnüsse herum. Zwei
keimende Nüsse nehmen wir mit, um sie später zu Hause einzupflanzen.
Um 15 Uhr gehen wir Anker
auf. Nach einer Stunde versuchen wir im S-E der Insel vor dem Motu Piti
un Uto und Piti un Tai zu ankern. Beide Versuche klappen nicht, da der
Anker auf dem Korallengrund nicht hält, bzw. zu wenig Kette gesteckt
werden kann. Den Anker kontrollieren wir immer mit einem
Tauchgang.
Wir verlegen uns vor das
Motu
Piti Aau, wo wir nach 2 Versuchen bei 5 m Wassertiefe auf Sandgrund
ankern.
11. Tag,
Dienstag, 25.4.2000
Nach dem Frühstück
setzen wir mit dem Dingi zum Motu über und sammeln dort jede Menge
Muscheln. Angelikas Gepäck wiegt u.a. daher auf dem Rückflug
15 kg mehr als auf dem Hinflug. Wir verlassen den Ankerplatz um 10.40
Uhr
und fahren innerhalb der Lagune Richtung Pass. Auf halbem Weg kommen
wir
in der Nähe des Meridian Hotels vorbei, einer großen Hotelanlage
auf dem Motu Tape. Dort befindet sich ein Lagonarium, wo die Fische der
Südsee und auch Haifütterungen zu sehen sind. Wir versuchen,
direkt vom Fahrwasser aus das Hotel anzulaufen, doch die Wassertiefe
nimmt
schnell auf 2.20 m ab. Vom Kajütdach aus sieht man gut die Untiefen.
Um einen großen Umweg zu vermeiden, brechen wir daher den Versuch,
das Meridian zu erreichen ab. "Schade, vielleicht werden wir beim
nächsten
Südseetörn dorthin kommen", schreibt Rolf W. ins Logbuch.
Um 12.40 Uhr verlassen wir
Bora Bora durch den Pass Teavanui und erreichen Tahaa um 17.00 Uhr am
Pass
Paipai. Bei 1-2 Windstärken aus N-E sind wir hauptsächlich unter
Motor gefahren. Wir laufen die Baie Hurepiti an, um dort zu ankern.
Laut
Karte und unseren Unterlagen kein Problem. Tatsächlich gestaltet sich
das Vorhaben als nervenaufreibend. Die Bucht ist gespickt mit Untiefen
und hat hauptsächlich Korallengrund, wo der Anker auch nach mehrfachen
Versuchen nicht hält. Mittlerweile wird es dunkel, so dass es zu
gefährlich
ist, eine andere Bucht anzulaufen, da die Fahrwasser in der Lagune
nicht
mit Leuchttonnen bestückt sind. Schließlich hält der Anker
auf 24 m Tiefe. Wir haben fast die gesamte Kette gesteckt (60 m) und
liegen
kurz vor dem mit Korallenriffen gespickten Ufer.
Rolf W. und ich machen eine
kurze Kontrollfahrt mit dem Dingi und werden dabei ein wenig nass, da
wir
vergessen haben, den Wasserablasstopfen des Dingis einzustecken. Rolf
W.
aktiviert die Ankerwache in seinem GPS-Gerät. Ich schlafe im Cockpit
und notiere einige Landpeilungen, die ich in der Nacht jede Stunde
kontrolliere,
um zu überprüfen, ob der Anker hält.
12. Tag,
Mittwoch, 26.4.2000
Um 8.40 Uhr verlassen wir
den Ankerplatz und fahren im Uhrzeigersinn innerhalb der Lagune um
Tahaa.
Das Fahrwasser ist gut mit Baken bestückt. Um 11 Uhr ankern wir vor
dem Ort Village Patio im Norden von Tahaa und erledigen mit dem Dingi
einige
Einkäufe. Um 12.50 Uhr fahren wir weiter und ankern um 14.45 Uhr in
der Baie Haamene vor dem Ort auf 11 m Tiefe.
Als wir mit dem Dingi an
Land
ankommen, lädt uns eine Polynesierin zur Besichtigung ihrer Vanillefarm
ein. Dort werden wir mit einem kühlen Ananassaft begrüßt
und in die Geheimnisse des Vanilleanbaus eingeführt. Wir verlassen
die Farm mit einigen köstlich duftenden Vanilleschoten.
13. Tag,
Donnerstag, 27.4.2000
Um 6.30 Uhr brechen Käthe,
Elisabeth, Rolf W. und Rolf V. zu einer Wanderung auf. Auf Anraten der
Vanillefarmbesitzerin wandern sie auf einen 200 m hohen Berg und
genießen
einen wunderschönen Blick auf unsere Ankerbucht, die anderen Buchten
und das Riff. Angelika trennt sich derweil schweren Herzens aus
Gewichtsgründen
von einem Teil ihrer Muschelsammlung.
Um 9.30 Uhr verlassen wir
die Bucht und ankern vor dem unbewohnten Motu Kie Mahaea auf 12 m
Wassertiefe.
Mit dem Dingi setzen wir zum Motu über und erkunden die interessante
Unterwasserwelt.
Um 12.50 Uhr gehen wir Anker
auf und legen uns an die Pier der VPM-Basis Marina Iti, wo wir das
Schiff
abgeben müssen. Wir reinigen das Schiff und gehen am Abend im
Restaurant
am Steg vorzüglich essen.
14. Tag,
Freitag, 28.4.2000
Am Morgen bringt uns ein
Taxiboot
von Tahaa nach Raiatea. Die Organisation von VPM klappt auch hier
hervorragend.
Mit einem Inselhüpfer fliegen wir nach Tahiti und werden dort am
Flughafen
vom Besitzer des Hotels "Airport Lodge" abgeholt. Das Hotel ist klein,
preiswert und liegt an einem Hang mit Blick auf Moorea in einem
wunderschönen
tropischen Garten.
Wir gehen zum Flughafen (10
Minuten) und leihen uns dort einen Van, um Tahiti zu umrunden.
Unterwegs
besichtigen wir u.a. die bekannten Wasserfälle. Hier wurde eine Szene
des Films "Meuterei auf der Bounty" gedreht, wo Christian Fletcher
(Marlon
Brando), der Anführer der Meuterer, mit einer polynesischen Prinzessin
im See unterhalb des Wasserfalls badet.
Am Abend essen wir in
Papeete
im Restaurant "Le trois Brasseurs", einer Gaststätte mit elsässischer
Küche und vielen guten hausgebrauten Biersorten.
Elisabeth und Angelika
kaufen
bei einer Blumenfrau einen wunderschönen polynesischen Blumenkranz
mit Tiareblüten, den sie später zu Hause trocknen wollen.
Direkt vor uns liegt an der
Pier das riesige Kreuzfahrtschiff, das wir auch schon auf Moorea,
Raiatea
und Bora Bora gesehen haben. Es ist wohl die gleiche Strecke wie wir
gefahren.
Tahiti15. Tag, Samstag, 29.4.2000
Allgemeine Reise- und Revierinformationen.
Wind und Wetter
Das Klima ist
tropisch-maritim,
bestimmt durch die große Wasserfläche des Pazifik und dem ganzjährig
herrschenden Passat.
Temperaturen
Die höchsten
durchschnittlichen
Temperaturen gibt es im Februar mit 27°C, die niedrigsten im August
mit 24°C. Auf unserem Törn hatten wir an Land am Tag Temperaturen
bis 33°C und in der Nacht auf See nicht unter 26°C. Wassetremperatur:
etwa 26°C.
Niederschläge
Es gibt eine feuchte Saison
von Dezember bis Mitte März und eine relativ trockene Saison von April
bis Oktober. Insgesamt regnet es sehr viel, daher sind die Inseln auch
sehr grün.
Wind
Ganzjährig dominiert
der so genannte SE-Passat als Wind aus NE bis SE. Der Passat ist jedoch
oft gestört und der Wind kann auch aus anderen Richtungen kommen.
In der Nacht ist der Wind ausgeprägt schwächer als am Tag. Der
Wind ist am stärksten von Mai bis Oktober mit durchschnittlich 4
Beaufort,
sonst sind 3 Beaufort Durchschnitt. Der Starkwind "Maramu" kann im Juli
und August eine Woche oder mehr anhalten. Wir hatten eher wenig Wind.
(s.
a. Fragen an Bobby Schenk)
Segelsaison
Die Segelsaison in
Französisch-Polynesien
ist ganzjährig. Die Unterschiede im Jahreslauf sind nicht gravierend.
Die beste Zeit ist April bis Oktober.
Kleidung
Man braucht kein Ölzeug,
eine leichte Regenjacke für die manchmal heftigen Regenschauer reicht.
Schuhe: Segelschuhe und für den Landgang Sandalen. Ansonsten reichen
einige T-Shirts und Shorts, außerdem gegen die Sonne eine sehr leichte
lange Hose, ein leichtes langärmeliges Hemd, eine Kappe und eine
Sonnenbrille.
Währung
In Französisch-Polynesien
gilt der CFP-Franc (Courant Francais Pacifique). CFP bekommt man in
Deutschland
nicht. Wir haben daher FF in bar und Reiseschecks mitgenommen und auf
Tahiti
am Flughafen und auf Bora Bora in einer Bank gegen CFP eingewechselt.
Kreditkarten
werden nicht überall akzeptiert. DM ist ungeeignet. CFP ist an den
Dollar gebunden. 1 $US = 110 CFP-Franc.
Chartern
Wir haben die Atoll 43 von
VPM ab Charterstützpunkt Vaiare auf Moorea gechartert. VPM verchartert
nur Yachten von Dufour. Vaiare ist von Tahiti aus bequem mit der Fähre
in 30 Minuten zu erreichen. Außerdem unterhält VPM einen Stützpunkt
auf Tahaa, der Nachbarinsel von Raiatea. Von Tahiti nach Raiatea gibt
es
gute Flugverbindungen (30 Minuten), von Raiatea nach Tahaa kann man
sich
von VPM mit einem Wassertaxi abholen lassen (10 Minuten).
Die Charterfirma Moorings
unterhält einen großen Stützpunkt auf Raiatea in der Nähe
des Flughafens mit hochwertigen aber auch teuren Schiffen.
Unterwegs haben wir auch
Schiffe
von Stardust gesehen. Den Charterstützpunkt kenne ich aber nicht.
Die genannten Firmen sind
über viele Agenturen buchbar.
Literatur
Ein sehr gutes Buch ist der
"Cruising Guide to Tahiti and the French Society Islands" von Maria
Davrock.
Es ist auf englisch und schon 10 Jahre alt, aber es gibt bisher nichts
besseres. Zu den Seezeichen, die in den Plänen eingezeichnet sind,
sind aber viele neue hinzugekommen. Man bekommt das Buch bei den
bekannten
Verlagen für Seekarten und Handbüchern. Sehr schön ist auch
das Magazin "GEO-Spezial Südsee".
Neueste Meldung: Die Kokospalme aus Bora Bora ist 31 cm hoch. (24.11.2000)
Falls jemand den Törn nachsegeln möchte, gebe ich gerne eine persönliche Beratung.
Infos über die besuchten
Inseln findet man auch unter folgenden Links:
http://www.tahiti.com
https://www.tahiti.com/island/moorea
http://www.tahiti.com/island/raiatea
http://www.tahiti.com/island/tahaa
http://www.tahiti.com/island/huahine
http://www.tahiti.com/island/bora-bora
Bericht
von Bobby Schenk
über eine Segelreise
durch Französisch-Polynesien
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